Zum Ende des Wolfsjahres 2017/18 (also am 30. April 2018) gab es insgesamt 73 Wolfsrudel in Deutschland. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 60 Rudeln. Das entspricht zusammengefasst einer Vergrößerung der deutschen Wolfspopulation, die Teil der Zentraleuropäischen Tieflandpopulation ist, von 21,7 Prozent im Betrachtungsjahr. Heuristisch kann demnach von insgesamt 730 Wölfen in Deutschland ausgegangen werden. Und demzufolge von 219 erwachsenen Wölfen, die auf den Referenzwert der FFH-Richtlinie, den günstigen Erhaltungszustand „einzahlen“.
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Deutschland: 60 Wolfsrudel nach 46 im Vorjahr – NABU: „Konstante Entwicklung“
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) vermeldeten heute die offiziellen Wolfszahlen für das Wolfsjahr 2016/2017 (1.Mai 2016 bis 30.April 2017). Die Anzahl der Rudel stieg demnach um 13 auf 60, die Zahl der Wolfspaare sank von 21 auf 13. Die Zahl der residenten Einzelwölfe ist außerdem von vier auf drei gesunken.
Wölfe im Oktober
Die jungen Wölfe, die Ende April/Anfang Mai das Licht der Welt erblickten, sind nun im Oktober fünf Monate alt. Noch immer legen sie in jeder Woche rund 1,5 Kilogramm an Körpergewicht zu. Bereits im November werden sie eine stattliche Größe erreicht haben und durch den Wechsel vom Sommer- zum Winterfell von den Elterntieren optisch kaum noch zu unterscheiden sein.
Immer häufiger begleiten sie ihre Eltern nun ins Jagdrevier. Die jungen Wölfe lernen dabei ihre weitere Umgebung kennen und erste Jagdstrategien auf leicht zu erbeutendes Schalenwild anzuwenden. Es ist deshalb davon auszugehen, dass es nun erneut zu einer höheren Anzahl von Sichtungen ganzer Rudel und deshalb auch entsprechender Meldungen in der Presse kommen wird.
Wölfe im September
In den letzten Wochen und Monaten ist es vergleichsweise ruhig um unsere deutschen Wölfe geworden. Das ist nicht verwunderlich, denn gerade in den ersten Wochen der Aufzucht des Nachwuchses verhalten sich die Familienverbände gewöhnlich besonders ruhig, fürsorglich und zurückhaltend. Heimlich, wie einige auch sagen. Weniger ruhig und nahezu „unheimlich“ war es jedoch im „Blätterwald“. Immer häufiger forderten Vertreter einschlägiger Verbände zuletzt, den Wolf nun bald endlich bejagen zu dürfen, bzw. die Vorbereitungen dafür zu forcieren. Dabei wurde – wie sich zwischenzeitlich herausstellte – der „auffällige“ und wenig scheue Wanderwolf, der im Frühjahr im westlichen Niedersachsen und den benachbarten Niederlanden für Aufsehen sorgte und dadurch die Diskussionen deutschlandweit anstieß, bereits am 15. April auf der A7 bei Berghof von einem LKW überfahren und tot aufgefunden.
Die Anzahl der Wölfe wird vermutlich rasant ansteigen
Der in den letzten Jahren nahezu linear verlaufende Anstieg der Wolfspopulation schwenkt aktuell in eine exponentielle Wachstumskurve ein. Gab es im Jahr 2004 gerade einmal ein einziges Rudel und ein Wolfspaar in Deutschland, so wurden fünf Jahre später bereits sieben Rudel und vier Paare gezählt. Im letzten Wolfsjahr 2013/2014, das Wolfsmonitoringjahr beginnt jeweils am 1. Mai eines Jahres und endet am 30. April des Folgejahres, wurden immerhin schon 25 Wolfsrudel, acht Wolfspaare und drei sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen.