Frank Fass – Seite 3 – Wolfsmonitor

Archives

Strenger Wolfschutz nicht über Jahrzehnte möglich?

Ich mag es, wenn Menschen ihrer Berufung folgen und dadurch eine gewisse Zufriedenheit und Leidenschaft bei ihrer Berufsausübung ausstrahlen. Fast bewundernswert finde ich es sogar, wenn sie nach einer beruflichen „Irrfahrt“ das Ruder noch einmal herumreißen, um am Ende ihr berufliches Glück zu finden.

Nicht wenige der heute mehr oder weniger anerkannten Wolfsexperten haben das so getan. Günther Bloch, früher Hundetrainer, Elli H. Radinger, ehemalige Rechtsanwältin aber auch Frank Fass, früher einmal Luft- und Raumfahrttechnik-Ingenieur, heute Betreiber eines Wolfcenters, gehören zu diesem Personenkreis.

Veranstaltung in Kirchlinteln: 99% wollen den Wolf nicht!

Kennen Sie, liebe Leserinnen und Leser den Begriff der sogenannten „Filterblase“? Der Begriff erklärt das Phänomen, mit genau den Informationen versorgt zu werden, die mit den bisherigen persönlichen Ansichten übereinstimmen.

Filterblasen sind eine übliche Erscheinung, sowohl in Gemeinschaften Gleichgesinnter als auch seit einigen Jahren im Internet.

Haben Sie sich vielleicht schon einmal darüber gewundert, warum man Ihnen immer öfter genau die Werbung im Netz präsentiert, die auf Sie zugeschnitten ist?

Zeit zum Vergrämen!

Stellungnahmen, Einschätzungen und Ratschläge, wohin man auch schaut. Die niedersächsischen Wölfe sorgen erneut für breite Unruhe.
Eigentlich sind es zurzeit nur zwei, die so genannte „Goldenstedter Wölfin“ und ein besenderter Jungwolf aus dem Munsteraner Rudel, von Wolfsschützern im Internet liebevoll „Kurti“ genannt. Beide sind angeblich „auffällige“ Wölfe, bzw. „Problemwölfe“. Angeblich.

Wegen „Kurti“ wurde nun erstmals der Ernstfall ausgerufen. Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel lässt die so genannte „Entnahme“ des Munsteraner Jungwolfs vorbereiten. Jedoch nur für den Fall, dass „mildere Mittel“ wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen nicht greifen.

Bereits am heutigen Samstag treffen sich einige Experten,

Anmerkungen zur Sichtweise von Wolfcenter-Betreiber Frank Faß zur „Goldenstedter Wölfin“

Der Betreiber des Dörverdener Wolfcenters, Frank Faß, stellt in einem ausführlichen Statement auf der Webseite des Wolfcenters seine Sichtweise zur sogenannten „Goldenstedter Wölfin“ dar(*1).


Kommentar:


Die Auffassung von Frank Fass – und das stellt er durchaus richtig dar – ist nicht unumstritten. Gerade seine Schlussfolgerung: „Leider bleibt wohl nur nach Abwägung aller hier im Vorfeld dargestellten Möglichkeiten die lethale Entnahme des bestimmten Wolfes“, dürfte entsprechend weitere Diskussionen auslösen.
Letale Entnahme bedeutet Abschuss. Seinen vorgestellten Argumenten glaubend kann man durchaus zu solch einem Ergebnis kommen. So ganz unkommentiert möchte ich das jedoch nicht stehen lassen, es bedarf meines Erachtens einiger erklärender Worte, die auch zu einem anderen Ergebnis führen können.

Drei Anmerkungen möchte ich deshalb hinzufügen:

Was nun tun in Goldenstedt?

Leute wie ich haben es leicht. Wir lehnen uns zurück, harren der Dinge die da passieren, lesen die Zeitungsmeldungen, gedruckt oder online und pressen hin und wieder einige Zeilen ins Netz. Frei nach dem Motto: Wir haben es immer schon besser gewusst!
Ist das so? Na ganz so einfach ist es sicherlich nicht. Gerade jetzt, wo sich herausstellt, dass die so genannte „Goldenstedter Problemwölfin“ nicht alleine unterwegs ist (man geht von mindestens 3 Wölfen aus) wird von den Lesern durchaus erwartet, dass wir Lösungswege aufzeigen.

Ist in Goldenstedt nun guter Rat teuer?

Arbeiten wir die Geschehnisse einmal kurz auf: Die „Problemwölfe“ sind in den Landkreisen Diepholz und Vechta unterwegs. Der Landkreis Diepholz fiel am 26. November nach einem Kalenderjahr aus der Fördergebietskulisse (Richtlinie Wolf) heraus. Was heißt das? Ein Schadensausgleich aus Steuermitteln wird seit dem 26. November nicht mehr gewährt, wenn die Tiere bei einem Wolfsübergriff nicht mindestens mit dem in der Richtlinie geforderten „Grundschutz“ geschützt waren. So weit so gut. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Mittel für die Präventionsmaßnahmen nicht mehr beantragt werden können! Die Konsequenz muss also für die Weidetierhalter in beiden Landkreisen weiterhin lauten:

Neuer Wolfsradweg in Niedersachsen

Auch heute noch, rund 17 Jahre nach der Wolfsrückkehr, füllen immer noch Missverständnisse und Fehlurteile die Schlagzeilen der Gazetten. Wölfe sind stets für eine Story gut, das wissen viele Journalisten und nutzen die Gelegenheit vor allem dann, wenn erneut irgendwo ein Schaf gerissen wurde. Zwar sind es oft nicht einmal die Wölfe selbst, sondern unbeaufsichtigte Hunde, die zuschlagen, dem Image des Heimkehrers schaden diese Nachrichten dennoch enorm.
Deshalb ist die ehrliche Aufklärung über das Wolfsverhalten weiterhin ein Gebot dieser Zeit. Einige Wolfsregionen sehen darin sogar eine besondere Chance: Sie bieten touristische Angebote rund um die Wölfe und das mit Erfolg.
So gibt es zum Beispiel in der Lausitz – bekanntlich die Region, in der die Wölfe zuerst wieder einwanderten – heute einen Wolfsradweg (1) und Wolfswanderungen (2), um nur zwei Beispiele zu nennen.