NABU – Seite 15 – Wolfsmonitor

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Neue Broschüre: Wege zur Koexistenz von Pferd und Wolf

Unter Federführung des Naturschutzbundes Deutschland, kurz NABU, bietet der „Arbeitskreis Pferd und Wolf“ einen neuen und kostenlosen 24-seitigen Leitfaden an, der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse dokumentiert und Tipps für das situativ richtige Verhalten für Pferdehalter und Reiter bereithält.
Die aus 43 Quellen zusammengetragenen Informationen wurden, bevor sie Eingang in den Leitfaden fanden, fachlich-wissenschaftlich mit Biologen und Wissenschaftlern aus anderen Bereichen erörtert. Die Autoren betonen, dass die Wolfsheimkehr ein dynamischer Prozess ist, der es erfordert, weiterhin am Thema dranzubleiben, um weitere richtige Schlussfolgerungen zu ziehen sowie noch unbeantwortete Fragen klären zu können. Dennoch verfügt nun auch die „Pferdeszene“ mit diesem Leitfaden über fachlich fundierte Informationen. Zuletzt war es auch hier zu einigen Irritationen aufgrund fragwürdiger Äußerungen verantwortlicher Verbandsfunktionäre gekommen.

„Hinterbänkler-Wolfspolitik“ ?

Kennen Sie noch Herrn Kaiser? Den sympathischen Herrn von der Versicherung? Wie hieß sie noch gleich? Ach ja, Hamburg-Mannheimer! Die Werbefigur – uns Älteren sicherlich noch bekannt – wurde im Jahr 2009 nach 35 Fernsehjahren in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.

Kennen Sie vielleicht auch Herrn Hocker? Nein? Dr. Gero Hocker verließ im selben Jahr das Versicherungsgewerbe, war dort nie eine Werbefigur und ging auch nicht in den Ruhestand, sondern wurde Mitglied des Niedersächsischen Landtags und „Umweltpolitischer Sprecher der dortigen FDP-Fraktion“. Dr. Gero Hocker machte im Frühjahr 2015 auf sich aufmerksam, als er während einer Sitzung des Landtags forderte, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen.


3 Antworten von Ralph Schräder

Ralph Schräder (50) ist seit 2011 Vorsitzender der Jägerschaft Wolfsburg. Das Gebiet der Jägerschaft erstreckt sich über etwa 20.403 Hektar und gliedert sich in 18 gemeinschaftliche Jagbezirke, sechs Eigenjagdbezirke und drei Reviere der Niedersächsischen Landesforsten. Wolfsmonitor lernte Ralph Schräder auf der Internationalen Wolfskonferenz des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) in Wolfsburg im September 2015 kennen und bat ihn um ein Interview.

WOLFSMONITOR: Herr Schräder, Der Deutsche Jagdverband (DJV) verabschiedete kürzlich ein Positionspapier, indem er fordert, den Schutzstatus des Wolfes zu lockern. Auf der Wolfskonferenz nun, entgegnete der DJV-Geschäftsführer, Andreas Leppmann, auf die Frage, wie viele Jäger seines Verbandes eigentlich an einer Jagd auf den Wolf interessiert wären, er könne die Frage nicht beantworten, eine Mitgliederbefragung solle das demnächst klären. Nach dem Vortrag Leppmanns auf der Konferenz hatte man als Zuschauer den Eindruck, dass gerade die Jäger im Publikum seinen Äußerungen nicht so recht folgen wollten. Wie ist Ihrer Erfahrung nach das Verhältnis zwischen Verbandsspitze und Basis in der Jägerschaft?

Bericht über die Internationale Wolfskonferenz des NABU in Wolfsburg (Teil 2)

Auch das Programm des zweiten Konferenztages klang im Programmheft sehr vielversprechend. Mit den Themenblöcken „Management von Wolfspopulationen“, „Nutztiere und Wölfe“ sowie „Neue Formen des Zusammenlebens von Mensch und Wolf“ standen die tagesaktuellen Herausforderungen im Fokus. 

Ich werde nachfolgend allerdings genau wie im ersten Teil (hier der Link) nur über meine persönlichen Highlights berichten. Alles andere wäre an dieser Stelle nicht zu leisten. Leider, ja leider konnte ich auch am Rahmenprogramm nicht teilnehmen. Ich kann deshalb nicht über den Empfang der Stadt Wolfsburg am Donnerstag oder von den geführten Besichtigungstouren durch Wolfsburg am Freitagabend berichten.


Am meisten bedaure ich jedoch, dass ich am 3. Veranstaltungstag, an dem insgesamt vier Exkursionen angeboten wurden, aus terminlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Die Touren sollen informativ und attraktiv gewesen sein,

Herdenschutz durch Wolfsabschüsse?

Was zahlreiche Wildtierbiologen und Wolfsforscher bereits seit langem vermuten, weist nunmehr eine amerikanische Studie mit Daten aus 25 Forschungsjahren nach: Der Abschuss einzelner Wölfe führt zu deutlich erhöhten Nutztierrissen.


Das beschreibt ein Artikel der Autorin Cornelia Dick-Pfaff auf der Webseite „Wissenschaft aktuell“, der im Ergebnis zeigt, dass – wenn auch nur ein einziger Wolf getötet wird – im Folgejahr bis zu sechs Prozent mehr Nutztierrisse zu verzeichnen sind.