Wolf – Seite 137 – Wolfsmonitor

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Jagd- oder artenschutz-politisches Wolfsschicksal?

Wie praktisch es sein kann, wenn jemand mehrere verantwortungsvolle Positionen gleichzeitig bekleidet, legt ein Bericht der „az-online“ über eine Kreisverbandsveranstaltung der CDU im niedersächsischen Hanstedt im Juni dar. Dort war Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft und agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, der Einladung zu einer Diskussion zum Wolf gefolgt. Die Veranstalter konnten so quasi „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“.

Schießen? Sofort Schießen?

In den sozialen Medien sorgte am Wochenende ein in der „taz“* unter der Überschrift „Schießen! Sofort Schießen!“ veröffentlichtes Interview mit dem Geschäftsführer des Bauernbundes in Brandenburg für Aufregung (hier der Link).


Kommentar:


Reinhard Jung ist Medienprofi. So sollte man meinen. Ein Blick auf seine Webseite offenbart zumindest, dass er bereits über einige Erfahrungen in diesem Metier verfügt (hier der Link). Trotzdem lässt er den Leser eher erraten, ob er dieses Interview als „Privatperson“ oder als Geschäftsführer des „Bauernbundes Brandenburg“, der sich übrigens als „christlich, konservativ und heimatverbunden bezeichnet und rund 400 bäuerliche Familienbetriebe repräsentiert, gegeben hat. Der Interviewte klingt, als gebe er seine persönliche Meinung von sich, das Interview selbst wird jedoch unter der Überschrift seines Verbandes veröffentlicht.


Bedenklicher sind jedoch die Inhalte, die dieser Funktionär absondert.

„Natur-Bewusstsein 2013“ (Studie 4)

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit befragt die Bevölkerung in Deutschland bereits seit 2009 in regelmäßigen Abständen zum Naturbewusstsein im gesellschaftlichen Wandel. Besonders interessant sind diese Studien, weil sie die Befragten in „Lebenswelten“ einteilt, sprich sogenannten Milieus zuordnet. Dazu wird das wissenschaftlich anerkannte Modell der Sinus-Milieus® angewandt.

Leitlinien zum Management von Großraubtieren (Studie 1)

“Leitlinien für Managementpläne für Großraubtiere auf Populationsebene“, im Original: „Guidelines for Population Level Management Plans for Large Carnivores”

Die „Species Survival Commission Specialist Group“ der „Large Carnivore Initiative for Europe“, kurz LCIE, ist eine von über 130 Spezialistengruppen der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources).

Dauer der DNA-Analysen beschädigt das Image von Politik und Wolf – These 8

These 8: Die DNA-Nachweise müssen schneller bearbeitet werden, die Ergebnisse früher vorliegen. Dies zu gewährleisten, dürfte vornehmlichste Aufgabe der Verantwortlichen sein, noch vor der Einrichtung eines „Bundeskompetenzzentrums“.


Eigentlich könnte diese These, da sie selbsterklärend ist, auch als Forderung an die politischen Verantwortlichen formuliert werden, legt man ihren Anspruch an das Wolfsmanagement – die Akzeptanz der Bevölkerung und insbesondere der Nutztierhalter gegenüber dem Wolf zu stärken und ein möglichst konfliktarmes Nebeneinander von Mensch und Wolf zu ermöglichen – zugrunde.

Bachelorarbeit gibt Einsicht in die Komplexität großräumiger Wolfsmonitoring – Vorhaben

Zur intensiveren Überwachung des Munsteraner Wolfsrudels, das in den letzten Monaten häufiger durch weniger scheue Wölfe aufgefallen ist, werden zurzeit zusätzliche Experten eingesetzt, um Ursachenforschung zu betreiben (Wolfsmonitor berichtete). Es handelt sich bei den genannten Experten wohl um erfahrene Biologinnen aus der Lausitz, wie mir auf Nachfrage mitgeteilt wurde.
Trotz der langjährigen fachlichen Expertise im Wolfsmonitoring stehen die Handelnden jedoch vor einer großen Herausforderung. Wer sich als Interessierter einmal von der Komplexität eines solchen Monitoring-Vorhabens überzeugen möchte, lese bitte die im Internet auf der Seite der Hochschule Neubrandenburg frei zugängliche Bachelorarbeit von Verena Schöler aus dem Jahr 2013.