November 2016 – Seite 3 – Wolfsmonitor

Monthly Archives: November 2016

Schopsdorf: Nach den falschen Spuren gesucht?

Ein in die Kamera gehaltener DIN-A-4-Zettel ist offensichtlich bis heute der einzige Hinweis darauf, dass es Wölfe gewesen sein könnten. Und dennoch macht man die Beutegreifer in Schopsdorf (Sachsen-Anhalt) für das Fehlen von 12 Kälbern verantwortlich.

Mir ist bis heute allerdings kein einziger Fall bekannt, bei dem Wölfe es geschafft hätten, ganze Kälber „spurlos“ verschwinden zu lassen.

Brandenburg: „Holla die Waldfee“!

„Holla, die Waldfee!“ …möchte man rufen, wenn man eine Geschichte wie diese liest, die jedes Journalistenherz höher schlagen lässt. Ein Jagdpächter, der intuitiv weiß, dass Wölfe für einen Übergriff verantwortlich sind und der sich darüber hinaus auch noch sicher ist, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis die ersten Wölfe die Autobahn überqueren und in Richtung Berlin wandern… .

Außerdem ein Tierarzt, der zur Sicherheit vor Wölfen im Wald einen Revolver trägt und glaubt, dass fünf bis acht Wolfsrudel in ganz Deutschland ausreichen.

Wolfsregion Lausitz: Schäden in sächsischen Wolfsterritorien im Vergleich zu Vorjahren gesunken

Das Kontaktbüro der Wolfsregion Lausitz informiert mit Datum 22.11.2016 (im Wortlaut):

„Fragen zur aktuellen Lage“

„In den letzten Monaten häufen sich kritische Medienberichte zum Thema Wolf, in denen auf Probleme durch Wölfe hingewiesen und deren Regulierung gefordert wird. Die Intensität dieser Forderungen fällt zeitlich zusammen mit einer Häufung von Nutztierschäden durch Wölfe, vor allem im Territorium des Rosenthaler Wolfsrudels.

6 neue Wolfsmeldungen

Im sächsischen Bautzen demonstrierten gestern rund 150 Menschen aus allen Teilen Deutschlands – darunter auch viele Schäfer – gegen das Verbot zum Abschuss von Wölfen. Wenige Meter davon entfernt saßen „Wolfsmanager“ in einem Tagungshotel, um sich über wirksame Herdenschutzmaßnahmen zu beraten.

Nur wenige Tage zuvor war man in Niedersachsen (Loccum) schon einen bedeutenden Schritt weiter (hier!). Da redete man miteinander! Und siehe da: Der Wolf scheint neben vielen anderen Problemen, z.B. den Flächenpreisen, den Düngebestimmungen, den Marktpreisen und vielen bürokratischen Auflagen nur eine von vielen Herausforderungen für die Schäfer zu sein.

3 Antworten von Dr. Frank Krüger

Dr. Frank Krüger ist Mitarbeiter im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) und dort unter anderem mit Fragestellungen des Wolfsmanagements befasst. Nachdem der NDR Ende Oktober irrtümlicherweise die Besenderung der Goldenstedter Wölfin ankündigte, war er es, der mit einer umfangreichen E-Mail-Aktion das entstandene Gerücht aus der Welt schaffte. Wolfsmonitor hatte nun Gelegenheit zu einem Interview mit ihm.

(K)Ein Platz für Wölfe in Niedersachsen? – 3 tägige Fachtagung in Loccum

Was passiert eigentlich, wenn man etwa 70 Nutztierhalter, Jäger, Naturschützer, Wissenschaftler, Schäfer, Wolfsberater, Bauern und Wolfsexperten mit einigen für das Wolfsmanagement verantwortlichen Personen drei Tage lang an einem Ort versammelt, der seit Jahrzehnten dafür bekannt ist, dass dort bereits viele gesellschaftlich umstrittene Themen zu lösbaren Kompromissen geführt wurden?

Richtig, es finden sich tatsächlich Lösungsansätze, die realistisch erscheinen! Darüber hinaus dürfte sich an diesem Wochenende bei vielen Teilnehmern trotz der verschiedenen Interessenlagen das Gefühl entwickelt haben, beim Wolf nicht vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen!