FFH-Richtlinie – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Wolf MT6: Warum ein Abschuss die richtige Lösung war

In Niedersachsen wurde mit MT6 erstmals, seit die Art in Deutschland rechtlich geschützt ist, ein gesunder Wolf aus der Freiheit „entnommen“. Der Abschuss des Tieres war ohne Zweifel bedauerlich und für Wolfsfreunde nur schwer zu verkraften.

Aber er scheint mir im Kern dennoch richtig gewesen zu sein, auch im Wissen darum, dass ein Abschuss die Ursache für das auffällige Verhalten einzelner Wölfe nicht löst, sondern nur ein Symptom bekämpft. Aber manchmal muss man auch Symptome lindern, solange dabei die Ursachenbekämpfung nicht auf der Strecke bleibt.

Zweifelhafte Forderung: Regulierung der Wolfsbestände

Es ist ja gerade nicht viel los an der „Wolfsfront“. Die einen bauen sich vermutlich gerade ihre Osternester, während die anderen an ihren Wurfhöhlen arbeiten. Deshalb sei ein kurzer Blick zurück gestattet. Nicht nur Politiker fordern gerne mal eine möglichst frühzeitige „Regulierung“ der Wolfsbestände.

So zum Beispiel der niedersächsische Landespolitiker Angermann. Er verlangte in einer Plenarsitzung im Februar mit Hilfe des Arguments, „dass aus einem Wolfspaar in 10 Jahren über 1.000 Nachkommen erwachsen können“ eine „Möglichkeit der Wolfsregulierung“.

Der bevorzugte Weg dahin – so der übliche Vorschlag – sind die Herabstufung des Schutzstatus des Beutegreifers im Anhang der FFH-Richtlinie und die Übernahme der Wölfe in das Jagdrecht.

Doch so fehlerhaft es sein kann, die Populationsentwicklung der Wölfe mit Hilfe einfacher mathematischer Methoden in die Zukunft zu projizieren,

Pferdeherde vereitelt Wolfsattacke

Auf einer rund 800 Hektar großen Fläche eines ehemaligen Militärgeländes in der Oranienburger Heide im Bundesland Sachsen-Anhalt helfen Heckrinder und Konik-Pferde den Heidecharakter und die dort anzutreffenden und durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützten Lebensraumtypen zu erhalten.

Bereits im Juni 2015 wurde dort ein wenige Tage altes Fohlen durch einen Wolf verletzt.

Bewegt sich der Deutsche Jagdverband weiter ins Abseits?

Der Deutsche Jagdverband (DJV) legt nach. Oder sollte man besser sagen, seine Funktionäre bekräftigen die Inhalte des Positionspapiers, das sie im Juni 2015 verabschiedeten?

Eine kurze Chronologie:

  • Im Frühjahr 2014 stellt der DJV ein „Eckpunktepapier zum künftigen Management des Wolfes“ vor.
  • Auf dem diesjährigen Bundesjägertag im Juni verabschiedeten Delegierte des Deutschen Jagdverbandes in Dresden ein „Positionspapier zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland“.
  • Am 29. Juli teilt der DJV im Rahmen einer Pressemitteilung mit, dass er eine „Neubewertung der Wolfspopulation“ fordert. Der Verband bezieht sich dabei insbesondere auf zwei Quellenpapiere und stellt fest, dass die „Mitteleuropäische Flachlandpopulation „eindeutig keine isolierte Population darstellt“ und somit nach einer Neubewertung in den Anhang V der FFH-Richtlinie überführt werden müsse.

Leitlinien zum Management von Großraubtieren (Studie 1)

“Leitlinien für Managementpläne für Großraubtiere auf Populationsebene“, im Original: „Guidelines for Population Level Management Plans for Large Carnivores”

Die „Species Survival Commission Specialist Group“ der „Large Carnivore Initiative for Europe“, kurz LCIE, ist eine von über 130 Spezialistengruppen der Weltnaturschutzorganisation IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources).