Standpunkte – Seite 43 – Wolfsmonitor

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Wolfsrisse in Goldenstedt als Chance begreifen!

Bei Goldenstedt im niedersächsischen Landkreis Vechta wurden in kurzen Zeitabständen trotz guter Herdenschutzmaßnahmen mehrere wertvolle Schafe scheinbar von einer Wölfin gerissen. Selbst ein 140 cm hoher Elektrozaun konnte die Wölfin nicht davon abhalten, zu den Schafen vorzudringen. Das ist bedauerlich, nicht nur deshalb, weil der Schäfer Tino Barth bisher als vorbildliches Beispiel für den Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen galt und weil er augenscheinlich alle notwendigen und vom Ministerium geforderten Maßnahmen zum Schutz seiner Schafherden umsetzte.

Der erneute Riss eines Schafes aus seiner Herde führte nun – einer Pressemeldungen zufolge (*1) zu einem Medien- und „Experten“-Auflauf. Ganze 5 Kamerateams, der Leiter des Wolfscenters Dörverden Frank Fass und der CDU-Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann waren vor Ort, um die Sache selbst in Augenschein zu nehmen. Das Ergebnis: Der „rissauffällige“ Wolf muss weg, wenn er „mit der Tierhaltung nicht verträglich ist“. Frank Fass wird zitiert: „Ich würde die Wölfin opfern“.

Wolfsbejagung in Frankreich künftig erleichtert

In Frankreich werden im kommenden Jagdjahr bis zu 36 der schätzungsweise rund 300 Wölfe bejagt. Neu ist außerdem, dass an der Bejagung nun auch „amtlich bestätigte private Jäger“ teilnehmen dürfen. Das meldete die taz*(1)  kürzlich. Damit beugt sich die Pariser Regierung dem bereits lang andauernden Druck der Schafzüchter und -halter.

Bereits im Juli hatte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal ein eigenes Dezernat mit 10 Beauftragten einrichten lassen, deren Mitarbeiter (ausschließlich Jagdscheininhaber) in die überregionale Delegation „Alpes-Méditerranée Corse“ (eine grenzübergreifende französisch- italienische EU-Region) beim nationalen Büro für Jagd und Wildtiere (ONCFS) eingegliedert wurden.

Darüber hinaus versprach die Umweltministerin seinerzeit, sich bei der Europäischen Kommission für Änderungen der Berner-Konvention stark zu machen. Hier gilt der Wolf, gemäß Anhang III, als streng geschützte Tierart, die weder

Peter und der Wolf

Hin und wieder genieße ich das Flair unserer deutschen Großstädte. Ich steuere bei diesen Besuchen in der Regel jede erreichbare Buchhandlung an, um zu sehen, was es dort Neues gibt. Ordentlich aufgereiht und nach den „Top 20“ sortiert, findet man dort zumeist die aktuellen Bestseller.
Und siehe da, zurzeit scheint sich ein Buch ganz gut zu verkaufen, das von dem „geheimen Leben der Bäume“ berichtet. Peter Wohlleben heißt der Autor, er ist ein Förster, der bereits vor zwei Jahren einen Nachruf auf den deutschen Wald veröffentlichte (hier der Link). Als regelmäßiger Besucher von Buchhandlungen war mir jedoch damals eine Listung seines Buches in den Bestsellerrängen nicht aufgefallen. Sein neues Buch (hier der Link!) wiederum ist zeitweise sogar auf Platz 1 der Bestsellerliste zu finden. Kompliment, Herr Wohlleben!

Mich haben Sie bereits vor einigen Monaten mit Ihren auffälligen Äußerungen neugierig gemacht. Ich sah Sie im Fernsehen, als Sie in einer Talkshow über Ihr neues Buch berichteten und war erstaunt über das, was Sie sagten. Noch während der Sendung

„Hinterbänkler-Wolfspolitik“ ?

Kennen Sie noch Herrn Kaiser? Den sympathischen Herrn von der Versicherung? Wie hieß sie noch gleich? Ach ja, Hamburg-Mannheimer! Die Werbefigur – uns Älteren sicherlich noch bekannt – wurde im Jahr 2009 nach 35 Fernsehjahren in den wohlverdienten Ruhestand geschickt.

Kennen Sie vielleicht auch Herrn Hocker? Nein? Dr. Gero Hocker verließ im selben Jahr das Versicherungsgewerbe, war dort nie eine Werbefigur und ging auch nicht in den Ruhestand, sondern wurde Mitglied des Niedersächsischen Landtags und „Umweltpolitischer Sprecher der dortigen FDP-Fraktion“. Dr. Gero Hocker machte im Frühjahr 2015 auf sich aufmerksam, als er während einer Sitzung des Landtags forderte, den Wolf ins Jagdrecht zu übernehmen.


4 neue Wahrheiten über Wölfe!

Ich fühle mich ganz gut informiert. Besonders über „unsere deutschen“ Wölfe. Zahllose gelesene Bücher älteren und neueren Datums bringen mich zu dieser mutigen Einschätzung. Oft denke ich, meine „kleine Wolfsbibliothek“ sei nun vollständig, bis…, ja bis ich wieder ein unentdecktes Buch in den Online-Antiquariaten entdecke.


Das besorge ich mir dann meistens umgehend und lese es zügig. Dieses angelesene Wissen aus Büchern ergänze ich üblicherweise durch die Lektüre von Broschüren, neuzeitlichen Veröffentlichungen und Fachstudien. Auch die tägliche Presse über die heimischen Wölfe verfolge ich regelmäßig.

Diskussion über „böse Wölfe“ erreicht Brüssel!

In Brüssel fand am 15. September 2015 eine „Europäische Konferenz über das Wolfsmanagement“ statt, die unter dem Motto „Europa und der böse Wolf – schießen oder schützen?“ stand. Der CDU-Europaabgeordnete und Präsident der fraktionsübergreifenden parlamentarischen „Intergruppe Biodiversität, Jagd, ländliche Aktivitäten“ im Europäischen Parlament, Karl Heinz Florenz und „die Europäische Föderation der Verbände für Jagd und Naturschutz“, kurz FACE, hatten dazu eingeladen.

In einer Pressemitteilung, die Florenz vor der Konferenz auf seiner Internetseite veröffentlichte, hieß es:


„Ich möchte keine Wölfe, die durch Siedlungsgebiete streifen, in der Nähe von Schulen in Mülleimern wühlen oder Jagd auf Schafe und Hühner machen. Der Wolf muss den nötigen Respekt vor uns Menschen haben – wenn es sein muss auch durch einen Warnschuss und andere Vergrämungsmaßnahmen. Wir müssen aber auch den Mut haben, wenn Gefahr in Verzug ist, aggressive und kranke Wölfe zu entnehmen. Unbürokratisch und schnell, sonst fühlt sich die Bevölkerung in ihren Ängsten nicht ernst genommen. Hier muss über eine klarere, zielführendere Regelung auch auf europäischer Ebene nachgedacht werden“.
(hier der Link zur vollständigen Meldung)