Petition – Seite 2 – Wolfsmonitor

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Weiterer Übergriff durch die Goldenstedter Wölfin? – Teil 2

Gestern veröffentlichte ich einen Artikel über einen Kurzbericht in der „Oldenburgische Volkszeitung“ mit der Überschrift „Die Risse gehen weiter“ vom 15. Juni, der mich darauf schließen ließ, dass vielleicht ein Herdenschutzhund am Ende nur seinen Job gemacht haben könnte (hier der Link!).

Einige Wolfsmonitor-Leserinnen und Leser meldeten sich daraufhin spontan bei mir und stellten mir den vollständigen Artikel (an den man ursprünglich nur per Kauf der gedruckten Ausgabe oder des „epapers“ herankam) freundlicherweise zur Verfügung.

Niedersachsen: „Wir brauchen den Wolf hier nicht!“

„Hunderte dieser Raubtiere durchstreifen inzwischen Norddeutschland.“ Gemeint sind Wölfe. Diese Worte stammen allerdings nicht aus einem Bericht des offiziellen Wolfsmonitorings, nein, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Verden, Wilhelm Hogrefe, veröffentlichte sie gestern auf der Webseite seiner Partei. Dort ist auch zu lesen ist, dass sie eine „moderne Mitmachpartei“ sei. (*1)

Mitmachen kann man im Landkreis Verden demnächst in der Tat. Bei einer Petition an den niedersächsischen Landtag, die nach Pfingsten beginnen soll.

Eckhard Fuhr: „Derartige Petitionen erschweren das Management der Wölfe!“

„Ich halte die Unterschriftenaktionen gegen eine mögliche Tötung von Problemwölfen für dumm und schädlich. Damit macht man ein Wolfsmanagement, das nun einmal unterschiedliche Interessen berücksichtigen muss, nahezu unmöglich. Es ist da in der Petition davon die Rede, dass der Goldenstedter Wölfin kein „Unrecht“ geschehen dürfe und der Grundsatz „in dubio pro reo“ zu gelten habe.

Das sind völlig unangemessene Kategorien. Diese Denkweise macht mich sprachlos und bestärkt mich in der Vermutung, dass die größte Gefahr für die Akzeptanz der Wölfe von der Gemeinde ihrer Beschützer ausgeht.

Auch sachlich steht in der Petition neben einem Haufen Binsenwahrheiten auch eine Menge Unsinn. Die Litanei vom überall möglichen Herdenschutz gehört dazu.

3 Antworten von David Gerke

David Gerke (30), Schafhirte und Jäger aus Zuchwil in der Schweiz, ist Präsident der „Gruppe Wolf Schweiz (GWS)“, die sich als „politische Stimme der Großraubtiere “versteht (*1). Der Verein, der nach einem Besuch von Wolfsinteressierten beim weltweit bekannten Wolfsforscher Erich Klinghammer in den USA im Jahr 1997 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Hintergrundinformationen über das Verhalten, die Vorkommen und die Ökologie des Wolfes in der Schweiz zugänglich zu machen. Die GWS arbeitet dabei eng mit zahlreichen Fachleuten und den Medien zusammen. So ist es dem Verein möglich, wissenschaftlich fundiertes Know-how zu veröffentlichen.

Ende Dezember 2015 stimmte das Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Schweiz dem Gesuch der Kantone St. Gallen und Graubünden um Abschussbewilligung von zwei Jungwölfen aus dem Calandarudel – einem von insgesamt zwei Wolfsrudeln in der Schweiz – zu. Begründet wurde dies

Wolfsbejagung in Frankreich künftig erleichtert

In Frankreich werden im kommenden Jagdjahr bis zu 36 der schätzungsweise rund 300 Wölfe bejagt. Neu ist außerdem, dass an der Bejagung nun auch „amtlich bestätigte private Jäger“ teilnehmen dürfen. Das meldete die taz*(1)  kürzlich. Damit beugt sich die Pariser Regierung dem bereits lang andauernden Druck der Schafzüchter und -halter.

Bereits im Juli hatte Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal ein eigenes Dezernat mit 10 Beauftragten einrichten lassen, deren Mitarbeiter (ausschließlich Jagdscheininhaber) in die überregionale Delegation „Alpes-Méditerranée Corse“ (eine grenzübergreifende französisch- italienische EU-Region) beim nationalen Büro für Jagd und Wildtiere (ONCFS) eingegliedert wurden.

Darüber hinaus versprach die Umweltministerin seinerzeit, sich bei der Europäischen Kommission für Änderungen der Berner-Konvention stark zu machen. Hier gilt der Wolf, gemäß Anhang III, als streng geschützte Tierart, die weder

Wolfspetitionen – Zivilcourage im Internet

Ein weiteres Mal positionieren und organisieren sich mittelbar und unmittelbar Betroffene im Internet zum Wolf. Dieses Mal will man ihm Grenzen aufzeigen und setzt dabei auf die Unterstützung des Umweltministers und des Landtags in Niedersachsen. Auf „open Petition Deutschland“ befindet sich seit dem 17. April ein Aufruf an den Umweltminister, „dem Wolf Grenzen zu setzen – jetzt!“. Es geht dem Verfasser darum, die Bewegungsfreiheit des Wolfes durch geeignete „Abwehrmaßnahmen“ dahingehend einzuschränken, dass er sich nicht näher als 300 Meter an Wohnhäuser, Gehöfte und speziell Waldkindergärten (wir erinnern uns an den Vorfall in Goldenstedt (Vechta)) annähern dürfen soll.