Wölfe – Seite 108 – Wolfsmonitor

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MU-Info: Aktueller Stand zur Vergrämung!

Heute, am 4. März, wurde folgende Pressemeldung vom Niedersächsischen Umweltministerium (MU) herausgegeben (im Wortlaut):


 

„Umweltminister Wenzel informiert über den Stand der Vorbereitungen für die Vergrämung des besenderten Wolfsrüden im Bereich Munster

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat am Freitag (heute) über den aktuellen Stand zu den Maßnahmen der Vergrämung und gegebenenfalls zur Entnahme des besenderten Wolfsrüden aus dem Bereich Munster informiert.

Die vom Ministerium beauftragten Maßnahmen wurden entsprechend den Empfehlungen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes und des niedersächsischen AK Wolf auf den Weg gebracht. Die Maßnahmen

Goldenstedt: Unzureichender Herdenschutz

Der „Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.“ zeigt seit gestern auf seiner Webseite einige Beispielfotos aus der zurzeit von Wolfsrissen geplagten Region Goldenstedt. Diese Fotos machen deutlich, dass zu „lasche“ Schutzmaßnahmen Wölfe geradezu dazu einladen dürften, sich bei den derart unzureichend geschützten Nutztieren „zu bedienen“. 

Zeit zum Vergrämen!

Stellungnahmen, Einschätzungen und Ratschläge, wohin man auch schaut. Die niedersächsischen Wölfe sorgen erneut für breite Unruhe.
Eigentlich sind es zurzeit nur zwei, die so genannte „Goldenstedter Wölfin“ und ein besenderter Jungwolf aus dem Munsteraner Rudel, von Wolfsschützern im Internet liebevoll „Kurti“ genannt. Beide sind angeblich „auffällige“ Wölfe, bzw. „Problemwölfe“. Angeblich.

Wegen „Kurti“ wurde nun erstmals der Ernstfall ausgerufen. Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel lässt die so genannte „Entnahme“ des Munsteraner Jungwolfs vorbereiten. Jedoch nur für den Fall, dass „mildere Mittel“ wie zum Beispiel Vergrämungsmaßnahmen nicht greifen.

Bereits am heutigen Samstag treffen sich einige Experten,

Besenderter Wolf aus dem Munsteraner Rudel sorgt weiter für Unruhe

Am vergangenen Montag veröffentlichte das niedersächsische Umweltministerium in einer Pressemeldung, dass es im Bereich des Truppenübungsplatzes Bergen und Umgebung am vergangenen Wochenende das Wolfsmonitoring verstärkt habe. Anlass waren demnach aus der Bevölkerung geschilderte Nahbegegnungen eines Wolfes mit Menschen (*1).


Nun berichtet die „Hannoversche Allgemeine“, warum dies geschah (*2). Offenbar habe sich der Wolf, der bereits im Januar in Wardböhmen für Schlagzeilen sorgte, nun erneut mehrfach Menschen bis hin zu geschätzten 1,80 Meter genähert. Davon habe er sich auch durch geworfene Erdklumpen nicht abhalten lassen.

Das Umweltministerium zeigt sich besorgt. „Das ist nicht normal“,

3 Antworten von Wolfsberater Uwe Martens

Uwe Martens (49) ist ehrenamtlicher Wolfsberater und Rissgutachter im niedersächsischen Landkreis Lüneburg und im Heidekreis. Wolfsmonitor hatte nun Gelegenheit, mit dem Mitglied des „Freundeskreises freilebender Wölfe“ (*1) ein Interview über die Situation in Wietzendorf zu führen:


WOLFSMONITOR: Herr Martens, Sie sind bereits seit einigen Jahren im Großraum Lüneburg als Wolfsberater und Rissgutachter ehrenamtlich für das Land Niedersachsen tätig. Am 12. Februar veröffentlichte die Zeitschrift „LAND & Forst“ einen etwas beunruhigenden Online-Artikel (*2), nach dem Bauern in Wietzendorf – also in ihrem Zuständigkeitsbereich – die Weidetierhaltung wegen der dort ansässigen Wölfe aufgeben möchten. Ist die Lage dort wirklich so dramatisch, wie es der Bericht schildert?

„Menschliches Fehlverhalten zumeist Auslöser von Großraubtier-Attacken“

Eine aktuelle Studie, die Stephen Herrero – ein emeritierter Professor der Universität Calgary und führende nordamerikanische „Bären-Autorität“ – sowie sein Kollege Vincenzo Penteriani aus Sevilla nun vorstellten und die am 3. Februar 2016 auf der Webseite „nature.com“ unter der Überschrift „Human behaviour can trigger large carnivore attacks in developed countries“ veröffentlicht wurde, fasst die Ursachen und Umstände zusammen, unter denen seit 1955 rund 700 Übergriffe großer Beutegreifer – darunter neben Bären auch Pumas, Kojoten und Wölfe – in den entwickelten Ländern Nordamerikas und Westeuropas auf Menschen stattfanden.

Der englischsprachige Beitrag, auf den im Internet frei zugegriffen werden kann (*1), kommt dabei zu dem Schluss, dass einige Faktoren maßgeblich zu dem Anstieg der im Vergleich immer noch wenigen Unfälle beitragen, wie z.B. das unangemessene Verhalten